22.12.2021 08:00
Letzter Rundgang der Nachtwächter
Huldigung der Nachtwächterzunft an Silvestermorgen
Am 31. Dezember erwartet alle Interessierten in Bischofszell traditionell der letzte Rundgang der Nachtwächter sowie das Silvesterläuten der VVB’s Bischofszeller Schuljugend.
Bischofszell Am Freitagmorgen, 31. Dezember, wird um 5 Uhr unter dem Bogenturm den für das Silvesterläuten des VVB‘s der Bischofszeller Schuljugend die Bewilligung der Obrigkeit verlesen, die besagt, dass Lärm machen an diesem Morgen ab 5 Uhr ausnahmsweise erlaubt sei. Gleichzeitig mahnen die Nachtwächter die Frühaufsteher diesen alten Brauch in Würde und Respekt zu begehen und Sachbeschädigungen zu unterlassen. Nicht alle Menschen auf dieser Erde hätten Grund, sich für das zu Ende gehende Jahr zu bedanken. Man denke nur ungern an jene Menschen, die im Verlaufe des 2021 in Not geraten sind oder von Unheil überschattet wurden. Was schon zum 18. Mal stattfindet darf ohne weiteres in die Galerie der Traditionen eingereiht werden. Symbolkraft hat das Überbringen der Nachtwächterbutter an die Geistlichkeit und Obrigkeit, damit sie das neue Jahr nicht ohne Butter beginnen müssen. Denn es gab eine Zeit, an der es wegen akuter Brandgefahr untersagt war, während der Dunkelheit Schmalz zu sieden. Nach dem Besuch der Evangelischen Geistlichkeit und der Katholischen Geistlichkeit endet der Rundgang bei der Obrigkeit, Stadtpräsident, Stadträte und Stadtschreiber vor dem Rathaus. Die Pandemie hat ein weiteres Jahr zugeschlagen und landauf und landab viel Unleid und Trauer gebracht. Corona hat innert einem Jahr ein erkennbares Gesicht erhalten. Auch Ende Jahr sind die Intensivstationen der Spitäler mit Covid-Patienten voll besetzt. Die Nachtwächter widmen den letzten Rundgang des Jahres speziell diesen Personen, deren Angehörigen und den im laufenden Jahr an Corona verstorbenen Personen. Auf dem letzten Rundgang zum Jahresende spielt der Turmwächter Albert mit seiner Trompete bei jedem Halt das Musikstück «Tränen lügen nicht» von Michael Holm. Trost spendend für die Angehörigen und für die Patienten und als wunderbares Zeichen, dass man diese Menschen nicht vergessen hat. Der Türmer wie der Mann auf dem Turm in Fachgreisen bezeichnet wird, wird beim letzten Halt beim Rathaus den Altan besteigen, das kleine historische Balkönli, das nur in ganz speziellen Momenten betreten werden darf. Wer die Nachtwächter auf ihrem letzten Rundgang des Jahres begleiten möchte, ist herzlich eingeladen. Besammlung kurz vor 5 Uhr in der Früh unter dem Bogenturm. In Anbetracht der derzeitigen angespannten Situation, wird auf die Maskenpflicht hingewiesen – wer diese missachtet läuft Gefahr im Turm angekettet zu werden. pd