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Samstag, 1. April 2023
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Die Schweizer Grossbanken haben sich schon vor Jahrzehnten von den Schweizer Tugenden entfernt und wollten es der Grossmacht USA gleichtun. Die UBS hat nach 2008 ihre Lehren gezogen und das gefährliche Investment- bankgeschäft – vor allem in... weiterlesen
Ganz unverhofft begegnete ich neulich auf Instagram einem Pärli-Bild, das mich staunen liess. Dabu (kl. Bild) von Dabu Fantastic zeigte in seiner Insta-Story ein Kuschel-Bild von sich und einer Frau. Dazu postete der Musiker den Song «Liebi.. weiterlesen
Die Energiemangellage beschäftigt die Gemüter im Moment wie kein anderes Thema. Gerade jetzt in der Adventszeit wird das Stromsparen zu einer Gewissensfrage: Soll ich oder soll ich nicht? Und wenn ja, dann wie? Die Oberthurgauer Nachrichten versuchen, sich einen Überblick über dieWeihnachtsbeleuchtung inder Region zu verschaffen.
Oberthurgau Will man den Meinungsäusserungen von gewissen «Stromspar-Experten» Glauben schenken, dann sollten Advent und Weihnachten dieses Jahr überhaupt nicht stattfinden. Da dies nicht in Frage kommt, haben wir bei den acht grössten Gemeinden im Redaktionsgebiet nachgefragt, wie dort mit dem Thema Beleuchtung umgegangen wird.
Aus den Rückmeldungen der einzelnen Gemeinden war durchweg zu vernehmen, dass das Thema Energiesparen ernst genommen wird. Alle Gemeinden haben auf die Strommangellage reagiert und diverse Massnahmen getroffen.
Die Stadt Amriswil hat bereits per Ende September die Stärke der Strassenbeleuchtung reduziert: «Von 23 bis 5.30 Uhr ist die Strassenbeleuchtung ausgeschaltet. Fussgängerstreifen und ihre Annäherungsbereiche, sogenannte Konfliktzonen, bleiben nachts aber beleuchtet, so dass die Fussgänger gut erkennbar sind.» Auf eine Weihnachtsbeleuchtung wird dieses Jahr verzichtet. Doch dafür sollen Amriswiler Künstler:innen eine Alternative schaffen: «Statt der traditionellen, leuchtenden Sterne sollen dieses Jahr kunstvoll gestaltete Sterne aus Hohlkammerplatten an den Kandelabern an der Bahnhofstrasse aufgehängt werden. Die drei Sterne haben einen Durchmesser von 100 bis 150 cm und sind einseitig bedruckbar.» Die von zahlreichen Künstler:innen geschaffenen Sterne können zudem nach der Weihnachtszeit «zu Gunsten eines guten Zwecks» erworben werden.
In Bischofszell wird ebenfalls auf die Weihnachtsbeleuchtung verzichtet, «einzig der Weihnachtsbaum auf dem Grubplatz wird beleuchtet.» Und zudem werden Halbnachtzeiten eingeführt, was heisst, dass die Strassenbeleuchtung nicht mehr von 24 bis 5 Uhr, sondern von 22 bis 6 Uhr gedimmt wird.
In Sulgen wird auf die Weihnachtsbeleuchtung beim Gemeindehaus und der Bahnhofsstrasse verzichtet. Einzig die grosse Tanne zwischen Post und TKB werde dieses Jahr beleuchtet von der Gemeinde, jedoch «zu leicht reduzierten Schaltzeiten».
Auch die Stadt Romanshorn verzichtet dieses Jahr auf Weihnachtsbeleuchtung. Sie hat sich aber bereit erklärt, «die Romanshorner Fachgeschäfte bei einer alternativen, energieschonenden Weihnachtsdekoration finanziell zu unterstützen.» Eine festliche Stimmung brauche nicht zwingend eine «hocherleuchtete Umgebung», weshalb in der Alleestrasse die Bäume dieses Jahr mit goldenen und silbernen Kugeln und Holzsternen geschmückt sind. Zudem leiste man so einen Beitrag für die Allgemeinheit: «Jede Kilowattstunde Strom, die wir heute nicht verbrauchen, kann in den Schweizer Stauseen gespeichert bleiben und steht im Winter zur Verfügung, wenn wir sie tatsächlich benötigen.» Die Gemeinde empfiehlt deshalb, auf Weihnachtsbeleuchtungen zu verzichten oder wenigstens zu reduzieren.
Ähnlich sieht die Situation in der Nachbargemeinde Neukirch-Egnach aus. Bis auf «ein paar 3-Watt Leuchten», welche die Fenster-Deko des Gemeindehauses beleuchten. wird auf eine Weihnachtsbeleuchtung verzichtet. Es müsse jedoch nicht ganz auf Licht verzichtet werden: «Um eine besinnliche Stimmung zu erhalten, ist es auch möglich, Lampen mit autonomer Stromversorgung zu verwenden oder die guten alten Kerzen.»
Auch in Arbon wurden Anpassungen der Strassenbeleuchtung vorgenommen. «Zudem hat der Arboner Stadtrat beschlossen, bei öffentlichen und/oder historischen Gebäuden bis auf Weiteres auf eine Aussenbeleuchtung zu verzichten», erklärt die Gemeinde. Die Weihnachtsbeleuchtung beschränke sich diesen Winter auf drei Standorte, an denen «Tannen mit energieeffizienten und zeitgesteuerten LED-Beleuchtungen dekoriert werden».
Die Gemeinde Erlen verzichtet ebenfalls, bis auf den «Christbaum» in der Schalterhalle der Gemeindeverwaltung und die Girlanden beim Eingang, auf Weihnachtsbeleuchtung. Um die weihnächtliche Stimmung nicht ganz aus der Gemeinde zu verbannen, beteiligt sie sich an der Adventsfenster-Aktion und lädt die Bevölkerung zur Eröffnung des Gemeindefensters am 20. Dezember ein.
Heinz Keller, Gemeindepräsident von Kradolf-Schönenberg, ist grundsätzlich der gleichen Meinung wie die anderen Gemeinden, warnt jedoch auch davor, sich von «dieser irrsinnigen Panikmache anstecken zu lassen». Deshalb empfiehlt er, immer auch den gesunden Menschenverstand in Entscheidungen einfliessen zu lassen: «Advents und Weihnachtszeit verkörpert auch im biblischen Sinne Licht, Hoffnung und Zuversicht – dies sollten wir uns nicht von Panikmachern nehmen lassen – aber mit mehr Bewusstsein mit Energieverbrauch umgehen, so gewinnen wir alle.»
Dass nebst dem Energiesparen auch die Energiepreise ein Thema sind, betont Preisüberwacher Stefan Meierhans in seinem Blog-Eintrag vom 18. Oktober: «Der Preis für die Kilowattstunde wird auch 2023 nur knapp zur Hälfte aus dem Preis für die eigentliche Energie und zu deutlich mehr als der Hälfte, aus dem Preis für die Netznutzung und Abgaben bestehen. Folglich könnte eine Senkung der Netztarife helfen, den Strompreiserhöhungen etwas entgegenzusetzen.» Die Lage sei schwierig. Deshalb sei die Solidarität aller gefragt – «auch die der Netzbetreiber, die jahrelang sehr gut verdient haben.»
Er forderte in diesem Blog-Eintrag deshalb alle Kantone und Gemeinden auf, zu prüfen, welche Möglichkeiten sie hätten, um ihre Einwohner:innen bei den Energieabgaben zu entlasten: «Manche Reserven werden aufgebaut, um für 'schlechte Zeiten' vorzusorgen. Nun, die schlechten Zeiten wären da.»
Aussergewöhnliche Situationen erfordern aussergewöhnliche Lösungen, heisst es sprichwörtlich. Der Kanton Thurgau scheint sich dies für einmal zu Herzen genommen zu haben, denn seit letzter Woche steht vor dem Regierungsgebäude ein topmoderner «Christbaum», wie einer Medienmitteilung zu entnehmen ist: «In Zeiten der Energieknappheit kam dieses Jahr eine Speisung aus der Steckdose nicht mehr in Frage. Erstmals stammt der Strom deshalb von einem Solarpanel auf dem Dach respektive einem Solargenerator, der den tagsüber produzierten Strom speichert.» Obwohl die Lichter an einem schönen Tag wohl «nur» bis maximal 21 Uhr leuchten werden, müsse man so nicht auf den stimmungsvollen Brauch verzichten.
Man könnte es auch wie die Finnen machen. Denn deren Kerzen, sprich «Finnenkerzen», sind aufgrund des Brennstoffs Holz nicht nur nachhaltig, sondern auch einiges heller als gewöhnliche Kerzen. Oder so, wie die Primarschüler:innen in Bischofszell. Denn die ersten und zweiten Klassen des Schulhauses Obertor haben letzte Woche eindrücklich gezeigt, dass sich auch aus einem leeren Tetrapack eine schöne Laterne machen lässt. Deshalb lässt sich bestimmt auch mit anderem Gegenständen, die nicht mehr gebraucht werden, tolle Dekorationen basteln. Lassen Sie ihrer Fantasie freien Lauf und nehmen Sie sich das Sprichwort «Not macht erfinderisch» zu Herzen. Dann wird nämlich aus der Not eine Tugend.
Von David A. Giger
Die Energiemangellage beschäftigt die Gemüter im Moment wie kein anderes Thema. Gerade jetzt in der Adventszeit wird das Stromsparen zu einer Gewissensfrage: Soll ich oder soll ich nicht? Und wenn ja, dann wie? Die Oberthurgauer Nachrichten versuchen, sich einen Überblick über dieWeihnachtsbeleuchtung inder Region zu verschaffen.
Oberthurgau Will man den Meinungsäusserungen von gewissen «Stromspar-Experten» Glauben schenken, dann sollten Advent und Weihnachten dieses Jahr überhaupt nicht stattfinden. Da dies nicht in Frage kommt, haben wir bei den acht grössten Gemeinden im Redaktionsgebiet nachgefragt, wie dort mit dem Thema Beleuchtung umgegangen wird.
Aus den Rückmeldungen der einzelnen Gemeinden war durchweg zu vernehmen, dass das Thema Energiesparen ernst genommen wird. Alle Gemeinden haben auf die Strommangellage reagiert und diverse Massnahmen getroffen.
Die Stadt Amriswil hat bereits per Ende September die Stärke der Strassenbeleuchtung reduziert: «Von 23 bis 5.30 Uhr ist die Strassenbeleuchtung ausgeschaltet. Fussgängerstreifen und ihre Annäherungsbereiche, sogenannte Konfliktzonen, bleiben nachts aber beleuchtet, so dass die Fussgänger gut erkennbar sind.» Auf eine Weihnachtsbeleuchtung wird dieses Jahr verzichtet. Doch dafür sollen Amriswiler Künstler:innen eine Alternative schaffen: «Statt der traditionellen, leuchtenden Sterne sollen dieses Jahr kunstvoll gestaltete Sterne aus Hohlkammerplatten an den Kandelabern an der Bahnhofstrasse aufgehängt werden. Die drei Sterne haben einen Durchmesser von 100 bis 150 cm und sind einseitig bedruckbar.» Die von zahlreichen Künstler:innen geschaffenen Sterne können zudem nach der Weihnachtszeit «zu Gunsten eines guten Zwecks» erworben werden.
In Bischofszell wird ebenfalls auf die Weihnachtsbeleuchtung verzichtet, «einzig der Weihnachtsbaum auf dem Grubplatz wird beleuchtet.» Und zudem werden Halbnachtzeiten eingeführt, was heisst, dass die Strassenbeleuchtung nicht mehr von 24 bis 5 Uhr, sondern von 22 bis 6 Uhr gedimmt wird.
In Sulgen wird auf die Weihnachtsbeleuchtung beim Gemeindehaus und der Bahnhofsstrasse verzichtet. Einzig die grosse Tanne zwischen Post und TKB werde dieses Jahr beleuchtet von der Gemeinde, jedoch «zu leicht reduzierten Schaltzeiten».
Auch die Stadt Romanshorn verzichtet dieses Jahr auf Weihnachtsbeleuchtung. Sie hat sich aber bereit erklärt, «die Romanshorner Fachgeschäfte bei einer alternativen, energieschonenden Weihnachtsdekoration finanziell zu unterstützen.» Eine festliche Stimmung brauche nicht zwingend eine «hocherleuchtete Umgebung», weshalb in der Alleestrasse die Bäume dieses Jahr mit goldenen und silbernen Kugeln und Holzsternen geschmückt sind. Zudem leiste man so einen Beitrag für die Allgemeinheit: «Jede Kilowattstunde Strom, die wir heute nicht verbrauchen, kann in den Schweizer Stauseen gespeichert bleiben und steht im Winter zur Verfügung, wenn wir sie tatsächlich benötigen.» Die Gemeinde empfiehlt deshalb, auf Weihnachtsbeleuchtungen zu verzichten oder wenigstens zu reduzieren.
Ähnlich sieht die Situation in der Nachbargemeinde Neukirch-Egnach aus. Bis auf «ein paar 3-Watt Leuchten», welche die Fenster-Deko des Gemeindehauses beleuchten. wird auf eine Weihnachtsbeleuchtung verzichtet. Es müsse jedoch nicht ganz auf Licht verzichtet werden: «Um eine besinnliche Stimmung zu erhalten, ist es auch möglich, Lampen mit autonomer Stromversorgung zu verwenden oder die guten alten Kerzen.»
Auch in Arbon wurden Anpassungen der Strassenbeleuchtung vorgenommen. «Zudem hat der Arboner Stadtrat beschlossen, bei öffentlichen und/oder historischen Gebäuden bis auf Weiteres auf eine Aussenbeleuchtung zu verzichten», erklärt die Gemeinde. Die Weihnachtsbeleuchtung beschränke sich diesen Winter auf drei Standorte, an denen «Tannen mit energieeffizienten und zeitgesteuerten LED-Beleuchtungen dekoriert werden».
Die Gemeinde Erlen verzichtet ebenfalls, bis auf den «Christbaum» in der Schalterhalle der Gemeindeverwaltung und die Girlanden beim Eingang, auf Weihnachtsbeleuchtung. Um die weihnächtliche Stimmung nicht ganz aus der Gemeinde zu verbannen, beteiligt sie sich an der Adventsfenster-Aktion und lädt die Bevölkerung zur Eröffnung des Gemeindefensters am 20. Dezember ein.
Heinz Keller, Gemeindepräsident von Kradolf-Schönenberg, ist grundsätzlich der gleichen Meinung wie die anderen Gemeinden, warnt jedoch auch davor, sich von «dieser irrsinnigen Panikmache anstecken zu lassen». Deshalb empfiehlt er, immer auch den gesunden Menschenverstand in Entscheidungen einfliessen zu lassen: «Advents und Weihnachtszeit verkörpert auch im biblischen Sinne Licht, Hoffnung und Zuversicht – dies sollten wir uns nicht von Panikmachern nehmen lassen – aber mit mehr Bewusstsein mit Energieverbrauch umgehen, so gewinnen wir alle.»
Dass nebst dem Energiesparen auch die Energiepreise ein Thema sind, betont Preisüberwacher Stefan Meierhans in seinem Blog-Eintrag vom 18. Oktober: «Der Preis für die Kilowattstunde wird auch 2023 nur knapp zur Hälfte aus dem Preis für die eigentliche Energie und zu deutlich mehr als der Hälfte, aus dem Preis für die Netznutzung und Abgaben bestehen. Folglich könnte eine Senkung der Netztarife helfen, den Strompreiserhöhungen etwas entgegenzusetzen.» Die Lage sei schwierig. Deshalb sei die Solidarität aller gefragt – «auch die der Netzbetreiber, die jahrelang sehr gut verdient haben.»
Er forderte in diesem Blog-Eintrag deshalb alle Kantone und Gemeinden auf, zu prüfen, welche Möglichkeiten sie hätten, um ihre Einwohner:innen bei den Energieabgaben zu entlasten: «Manche Reserven werden aufgebaut, um für 'schlechte Zeiten' vorzusorgen. Nun, die schlechten Zeiten wären da.»
Aussergewöhnliche Situationen erfordern aussergewöhnliche Lösungen, heisst es sprichwörtlich. Der Kanton Thurgau scheint sich dies für einmal zu Herzen genommen zu haben, denn seit letzter Woche steht vor dem Regierungsgebäude ein topmoderner «Christbaum», wie einer Medienmitteilung zu entnehmen ist: «In Zeiten der Energieknappheit kam dieses Jahr eine Speisung aus der Steckdose nicht mehr in Frage. Erstmals stammt der Strom deshalb von einem Solarpanel auf dem Dach respektive einem Solargenerator, der den tagsüber produzierten Strom speichert.» Obwohl die Lichter an einem schönen Tag wohl «nur» bis maximal 21 Uhr leuchten werden, müsse man so nicht auf den stimmungsvollen Brauch verzichten.
Man könnte es auch wie die Finnen machen. Denn deren Kerzen, sprich «Finnenkerzen», sind aufgrund des Brennstoffs Holz nicht nur nachhaltig, sondern auch einiges heller als gewöhnliche Kerzen. Oder so, wie die Primarschüler:innen in Bischofszell. Denn die ersten und zweiten Klassen des Schulhauses Obertor haben letzte Woche eindrücklich gezeigt, dass sich auch aus einem leeren Tetrapack eine schöne Laterne machen lässt. Deshalb lässt sich bestimmt auch mit anderem Gegenständen, die nicht mehr gebraucht werden, tolle Dekorationen basteln. Lassen Sie ihrer Fantasie freien Lauf und nehmen Sie sich das Sprichwort «Not macht erfinderisch» zu Herzen. Dann wird nämlich aus der Not eine Tugend.
Von David A. Giger
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