Thomas Schnelli
über die Neuorganisation der Stadtmusik und Musikschule Arbon
Bruno Rutishauser vor der Messstation in seinem Garten.
Seit drei Jahren betreibt Bruno Rutishauser die Webseite «Amriswiler Wetter». Die meteorologischen Daten stammen von Messgeräten auf dem eigenen Dach und dem Garten.
Amriswil Gerade einmal acht Jahre alt war Bruno Rutishauser, als er das erste Mal ein meteorologisches Gerät bastelte: «Damals habe ich drei Kaffeesiebe mit Alufolie eingewickelt und diese auf einen Ast gesteckt fertig war der Windmesser», erinnert sich der Amriswiler zurück.
Seit 2015 betreibt er seine eigene Wetterstation Das erste richtige meteorologische Messgerät hat sich Rutishauser dann aus Platzgründen erst im Jahr 2013 angeschafft. «Doch die Faszination für das Wetter und die Hintergründe war schon seit jeher da», sagt er. Seit Anfang 2015 betreibt der Hobby-Meteorologe seine eigene Wetterstation mit Messgeräten auf dem Hausdach und im Garten. «Ohne einen vernünftigen Standort ergibt es keinen Sinn, Messinstrumente aufzustellen», erklärt Rutishauser. Ein Windmesser beispielsweise müsse mindestens zehn Meter über Grund errichtet werden bei ihm sind es nun deren zwölf Meter. «Schlechtes Wetter ist dynamischer» Rutishauser investiert täglich bis zu 1,5 Stunden in sein Hobby. Das geht der Analyse der Wetterkarten, dem Ablesen seiner Messdaten bis hin zum Verfassen eigener Wettertexte, die regelmässig auf seiner Homepage veröffentlicht werden. Die Faszination für Meteorologie erklärt der Amriswiler folgendermassen: «Das Wetter wiederholt sich nie, kein Tag ist wie der andere. Ich finde es spannend zu sehen, wie ganz viele Faktoren schlussendlich dafür sorgen, dass wir schönes oder eben weniger angenehmes Wetter haben», sagt er. Dabei gibt er zu, dass ein blauer Himmel für ihn eigentlich langweilig sei. «Schlechtes Wetter ist dynamischer, da passiert etwas in der Atmosphäre, was für mich als Beobachter natürlich spannender ist, als ein an sich unspektakulärer blauer Himmel», sagt Rutishauser schmunzelnd. Amriswil als Spezialfall Die Kältewelle von letzter Woche sieht der Amriswiler ebenfalls ganz sachlich: «Für den Monat Februar sind solche Temperaturen ganz normal, ausser dass es für Ende Monat relativ spät geschehen ist. Im Jahr 2012 hielt die Kältewelle jedoch länger an und es war noch um einiges kälter.»», sagt er. Dennoch: Dass das Klima und demnach auch das Wetter sich verändert, lasse sich nicht mehr leugnen. «Hinzu kommt aber, dass wir uns Mitteleuropa auf der Grenze zwischen Nord und Süd, respektive Kalt und Warm befinden das kriegen wir regelmässig zu spüren», so Rutishauser. Auch Amriswil sei gewissermassen ein meteorologischer Spezialfall: «Wir befinden uns hier an einer Art Wetterscheide, wo Gewitter häufig vorbeiziehen», erklärt der Amriswiler. Sommergewitter würden beispielsweise wegen der Topografie häufig den Voralpen oder dem Schwarzwald und dem Jura entlang ziehen und Amriswil demnach verschonen. «Je nach Richtungswechsel kann das Gewitter natürlich auch bei uns landen, Arbon oder Rorschach sind aber geografisch eher mal von Unwettern betroffen»», erklärt Rutishauser. Bei aller Faszination versichert er dennoch, dass auch er in der Lage sei, Wettergespräche als Small-Talk zu nutzen. «Wenn ich richtiges Interesse beim Gegenüber spüre, gehe ich aber gerne in die Tiefe», sagt Rutishauser schmunzelnd.
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