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Samstag, 1. April 2023
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Das Impfzentrum in Amriswil ist zum Glück nur provisorischer Natur. Denn nicht nur Impfwillige ärgern sich über das knappe Angebot an Parkplätzen am jetzigen Standort, sondern auch der Vermieter und die Mieter:innen desThurgi Centers.
Amriswil Das provisorische Impfzentrum an der Weinfelderstrasse 23 in Amriswil liegt an der Hauptstrasse, direkt gegenüber des Thurgi Centers. Dass sich der grosse Parkplatz beim Einkaufszentrum darum anbietet, um den vereinbarten Termin im Impfzentrum doch noch rechtzeitig wahrnehmen zu können, liegt auf der Hand.
Dies wurde einer Leserin der Oberthurgauer Nachrichten zum Verhängnis. Denn obwohl beim Impfzentrum zehn Parkplätze vom Kanton zur Verfügung gestellt werden, war zu jenem Zeitpunkt keiner mehr frei. Die Quittung kam in Form einer Mitteilung mit dem Titel «Missachtung des richterlichen Parkverbots» hinter dem Scheibenwischer. Weiter hiess es in der vermeintlichen Busse: «Sie parkieren unrechtmässig auf unserem privaten Areal. Wir fordern Sie auf, uns für die dadurch verursachten Umtriebe zu entschädigen. Erfolgt Ihre Zahlung nicht innert 14 Tagen, verzeigen wir Sie ohne weitere Mahnung.» Gezeichnet wurde die Busse mit «Die Eigentümer», ausgestellt wurde die Busse von der Firma beppo.
Um was genau es sich bei der Firma beppo AG handelt, wurde auf Nachfrage bei der Kantonspolizei Thurgau und der Firma selbst in Erfahrung gebracht. Die Kapo Thurgau verwies zuerst auf den Umstand, dass die Kontrolle von privaten Parkplätzen nicht in ihr Aufgabengebiet falle. Die Medienanfrage beantwortete sie wie folgt: «Die erwähnte Firma übernimmt die Zahlungsabwicklung der Umtriebsentschädigungen, die Private auf Grundstücken mit Besitzesschutzverfügung einfordern dürfen.»
Somit war erstmals geklärt, dass die Ausstellung der Umtriebsentschädigung rechtens war. Doch wie funktioniert beppo? Und wie finanziert sich das Unternehmen? Im Antwortschreiben der Firma heisst es: «beppo ist eine digitale Plattform für Parkplatzeigentümer und -mieter, mit Hilfe derer diese ihre privaten Parkplätze einfach, fair und digital organisieren und sich gegen Falschparker wehren können. Dabei entscheiden unsere Kunden selbst, ob und wann sie einen Falschparker mit der beppo App kostenpflichtig verwarnen möchten.»
Seinen Kunden stellt beppo für die Verwaltung von Falschparkern «eine aufwandsbasierte Nutzungsgebühr in Rechnung». Wie hoch diese jeweils ausfällt, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Das Geschäftsmodell ist somit legal, wie auch die Verwendung des Wortes «beppolizisten» auf der Webseite des Unternehmens. Doch Gastgeber, Hauswarte oder externes Sicherheitspersonal, welche Parkplätze kontrollieren und die Falschparker verwarnen, als Polizisten zu bezeichnen, ist im besten Falle unglücklich.
Auch Hans Zimmermann, Inhaber der ZIMBA AG und somit Eigentümer der Parkplätze, zeigt gewisses Verständnis für die Besucher:innen des Impfzentrums: «Mir tun die Falschparkierer auch leid. Die jetzige Lösung ist für niemanden befriedigend, denn auch wir haben nichts als Umtriebe.» Der Standort sei vom Kanton einfach falsch gewählt worden, da in der unmittelbaren Umgebung einfach zu wenig Parkplätze zur Verfügung stehen. Dass jedoch jetzt der Parkplatz des Thurgi Centers immer voll ist, könne auch nicht die Lösung sein. «Der Parkplatz ist für die Kunden meiner Mieter. Und für diese soll das Parkieren kostenfrei sein, weshalb es auch keine Parkuhr gibt», erklärt Hans Zimmermann. Dies ist seit letzter Woche auch auf einer zusätzlichen Tafel zu lesen, die direkt bei der Einfahrt zum Thurgi Center und wohl extra für die Besucher:innen des Impfzentrums angebracht wurde.
Beim Kanton hingegen scheinen Parkplätze bei der Planung des Impfzentrums nicht erste Priorität gehabt zu haben. Denn auf Nachfrage heisst es von deren Seiten: «Der Standort wurde gewählt, weil sich das Gebäude in unmittelbarer Nähe einer Bushaltestelle befindet. Es war dem Kanton wichtig, dass das Impfzentrum gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist.»
Zumindest sieht man auch beim Kanton ein, dass die jetzige Situation nicht befriedigend ist: «Personen, die auf den zur Verfügung stehenden Parkplätzen im Impfzentrum parkieren, werden nicht gebüsst. Wir werden am Empfang des Impfzentrums verstärkt darauf hinweisen, dass das Parkieren nur auf offiziellen Parkplätzen erlaubt ist. Diese Information haben wir auch auf der Webseite ergänzt.»
Wer bald einen Termin im Impfzentrum Amriswil hat, der sollte unbedingt frühzeitig anreisen. Eine Fahrt mit dem ÖV ist sicher empfehlenswert. Doch wer nicht auf das Auto verzichten kann, der sollte unbedingt ein paar Minuten mehr für einen Fussmarsch vom nächsten «legalen» Parkplatz bis zum Impfzentrum einplanen.
Von David A. Giger
Das Impfzentrum in Amriswil ist zum Glück nur provisorischer Natur. Denn nicht nur Impfwillige ärgern sich über das knappe Angebot an Parkplätzen am jetzigen Standort, sondern auch der Vermieter und die Mieter:innen desThurgi Centers.
Amriswil Das provisorische Impfzentrum an der Weinfelderstrasse 23 in Amriswil liegt an der Hauptstrasse, direkt gegenüber des Thurgi Centers. Dass sich der grosse Parkplatz beim Einkaufszentrum darum anbietet, um den vereinbarten Termin im Impfzentrum doch noch rechtzeitig wahrnehmen zu können, liegt auf der Hand.
Dies wurde einer Leserin der Oberthurgauer Nachrichten zum Verhängnis. Denn obwohl beim Impfzentrum zehn Parkplätze vom Kanton zur Verfügung gestellt werden, war zu jenem Zeitpunkt keiner mehr frei. Die Quittung kam in Form einer Mitteilung mit dem Titel «Missachtung des richterlichen Parkverbots» hinter dem Scheibenwischer. Weiter hiess es in der vermeintlichen Busse: «Sie parkieren unrechtmässig auf unserem privaten Areal. Wir fordern Sie auf, uns für die dadurch verursachten Umtriebe zu entschädigen. Erfolgt Ihre Zahlung nicht innert 14 Tagen, verzeigen wir Sie ohne weitere Mahnung.» Gezeichnet wurde die Busse mit «Die Eigentümer», ausgestellt wurde die Busse von der Firma beppo.
Um was genau es sich bei der Firma beppo AG handelt, wurde auf Nachfrage bei der Kantonspolizei Thurgau und der Firma selbst in Erfahrung gebracht. Die Kapo Thurgau verwies zuerst auf den Umstand, dass die Kontrolle von privaten Parkplätzen nicht in ihr Aufgabengebiet falle. Die Medienanfrage beantwortete sie wie folgt: «Die erwähnte Firma übernimmt die Zahlungsabwicklung der Umtriebsentschädigungen, die Private auf Grundstücken mit Besitzesschutzverfügung einfordern dürfen.»
Somit war erstmals geklärt, dass die Ausstellung der Umtriebsentschädigung rechtens war. Doch wie funktioniert beppo? Und wie finanziert sich das Unternehmen? Im Antwortschreiben der Firma heisst es: «beppo ist eine digitale Plattform für Parkplatzeigentümer und -mieter, mit Hilfe derer diese ihre privaten Parkplätze einfach, fair und digital organisieren und sich gegen Falschparker wehren können. Dabei entscheiden unsere Kunden selbst, ob und wann sie einen Falschparker mit der beppo App kostenpflichtig verwarnen möchten.»
Seinen Kunden stellt beppo für die Verwaltung von Falschparkern «eine aufwandsbasierte Nutzungsgebühr in Rechnung». Wie hoch diese jeweils ausfällt, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Das Geschäftsmodell ist somit legal, wie auch die Verwendung des Wortes «beppolizisten» auf der Webseite des Unternehmens. Doch Gastgeber, Hauswarte oder externes Sicherheitspersonal, welche Parkplätze kontrollieren und die Falschparker verwarnen, als Polizisten zu bezeichnen, ist im besten Falle unglücklich.
Auch Hans Zimmermann, Inhaber der ZIMBA AG und somit Eigentümer der Parkplätze, zeigt gewisses Verständnis für die Besucher:innen des Impfzentrums: «Mir tun die Falschparkierer auch leid. Die jetzige Lösung ist für niemanden befriedigend, denn auch wir haben nichts als Umtriebe.» Der Standort sei vom Kanton einfach falsch gewählt worden, da in der unmittelbaren Umgebung einfach zu wenig Parkplätze zur Verfügung stehen. Dass jedoch jetzt der Parkplatz des Thurgi Centers immer voll ist, könne auch nicht die Lösung sein. «Der Parkplatz ist für die Kunden meiner Mieter. Und für diese soll das Parkieren kostenfrei sein, weshalb es auch keine Parkuhr gibt», erklärt Hans Zimmermann. Dies ist seit letzter Woche auch auf einer zusätzlichen Tafel zu lesen, die direkt bei der Einfahrt zum Thurgi Center und wohl extra für die Besucher:innen des Impfzentrums angebracht wurde.
Beim Kanton hingegen scheinen Parkplätze bei der Planung des Impfzentrums nicht erste Priorität gehabt zu haben. Denn auf Nachfrage heisst es von deren Seiten: «Der Standort wurde gewählt, weil sich das Gebäude in unmittelbarer Nähe einer Bushaltestelle befindet. Es war dem Kanton wichtig, dass das Impfzentrum gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist.»
Zumindest sieht man auch beim Kanton ein, dass die jetzige Situation nicht befriedigend ist: «Personen, die auf den zur Verfügung stehenden Parkplätzen im Impfzentrum parkieren, werden nicht gebüsst. Wir werden am Empfang des Impfzentrums verstärkt darauf hinweisen, dass das Parkieren nur auf offiziellen Parkplätzen erlaubt ist. Diese Information haben wir auch auf der Webseite ergänzt.»
Wer bald einen Termin im Impfzentrum Amriswil hat, der sollte unbedingt frühzeitig anreisen. Eine Fahrt mit dem ÖV ist sicher empfehlenswert. Doch wer nicht auf das Auto verzichten kann, der sollte unbedingt ein paar Minuten mehr für einen Fussmarsch vom nächsten «legalen» Parkplatz bis zum Impfzentrum einplanen.
Von David A. Giger
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