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Samstag, 1. April 2023
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Wo historischen Bräuchen, Sitten oder Gepflogenheiten neues Leben eingehaucht wird, dort finden sich sicher auch Geschichten. Der letzte Nachtwächterrundgang des Jahres enttäuschte diesbezüglich nicht. Rund 50 Interessierte folgten den Bischofszeller Nachtwächtern am 24. Oktober durch die Gassen der Stadt und lauschten deren Geschichten.
Bischofszell Die Nachtwächter in Bischofszell sind eine Institution im historischen Städtchen. Obwohl sie vor über 80 Jahren ihren letzten offiziellen Rundgang machten, sind sie seit 2004 wieder regelmässig am Tag vor Leermond in den Bischofszeller Nächten unterwegs.
Vieles habe sich jedoch geändert für die Nachtwächter, denn geniessen sie heute viel mehr Ansehen als anno dazumal, erklärt Uhrenwart Sepp Rusch: «Nachtwächter waren früher unehrenhaft und hatten einen schlechten Lohn. Darum zündeten sie jeweils auch die wenigen Laternen im Städtchen an, was ihnen einen Zusatzverdienst einbrachte.» Auch das in den Laternen verbrannte Baumnussöl füllten sie auf. Und zwar immer nur so viel, dass es bis um 23 Uhr reichte, als in der Stadt die Dunkelheit einzog, ergänzt der Nachtwächter.
Immer wieder stöbert Zunftmeister Beni Bischof in Archiven und sucht nach neuen Geschichten, die einen Zusammenhang mit dem historischen Städtchen und den Nachtwächtern haben. So erzählte er am letzten Rundgang des Jahres einiges über die Eigenheiten des gelb-roten Wappens der Stadt: «Viele glauben, dass der Arm, der den Rosenstock hält, einem Hirten oder einem Bischof gehört. Doch auf einem alten Wappen trägt der Arm eine Rüstung, was auf einen Richter und das Erlangen der hohen und niederen Gerichtsbarkeit im Jahre 1485 hindeuten würde.» Solche Kleinigkeiten seien alle von Bedeutung, denn habe nichts per Zufall den Weg auf ein so wichtiges Repräsentationszeichen gefunden, ergänzt er: «Es gibt das Wappen auch mit drei Flammen und drei Sternen – eine Erinnerung an die drei Stadtbrände und den dreimaligen Wiederaufbau». Und selbst die Anzahl der Noppen des Stabes sei nicht willkürlich gewählt, weiss der Zunftmeister: «Obwohl damals die Zahl Zwölf wegen den zwölf Aposteln häufig gebraucht wurde, hat der Bischofszeller Stab nur elf Noppen. Dies ist wohl so, weil auch Bischofszell zu den Orten gehörte, die den Verräter Judas nicht dazuzählen wollten.»
Die Nachtwächter schafften es mit ihren interessanten Ausführungen während des Rundgangs, dass ihre Gäste sich das Treiben im Städtchen zu früheren Zeiten vorstellen konnten. Turmwächter Albert Glauser sorgte zudem mit seiner Trompete für den passenden musikalischen Rahmen; auch wenn oder gerade, weil einige der Stücke dem historischen Kontext nicht ganz gerecht wurden.
Wer sich auch einmal mit den Nachtwächtern auf einen Rundgang begeben will, muss sich noch etwas gedulden; oder einen Spezial-Rundgang buchen. Dafür bekommt man am Abend vor dem Leermond im nächsten April nicht nur neue, spannende Geschichten aus dem historischen Städtchen zu hören, sondern wird auch Zeuge, wie der Nachtwächtereid aus dem Jahre 1743 verlesen wird.
Weitere Informationen unter:
Von David A. Giger
Wo historischen Bräuchen, Sitten oder Gepflogenheiten neues Leben eingehaucht wird, dort finden sich sicher auch Geschichten. Der letzte Nachtwächterrundgang des Jahres enttäuschte diesbezüglich nicht. Rund 50 Interessierte folgten den Bischofszeller Nachtwächtern am 24. Oktober durch die Gassen der Stadt und lauschten deren Geschichten.
Bischofszell Die Nachtwächter in Bischofszell sind eine Institution im historischen Städtchen. Obwohl sie vor über 80 Jahren ihren letzten offiziellen Rundgang machten, sind sie seit 2004 wieder regelmässig am Tag vor Leermond in den Bischofszeller Nächten unterwegs.
Vieles habe sich jedoch geändert für die Nachtwächter, denn geniessen sie heute viel mehr Ansehen als anno dazumal, erklärt Uhrenwart Sepp Rusch: «Nachtwächter waren früher unehrenhaft und hatten einen schlechten Lohn. Darum zündeten sie jeweils auch die wenigen Laternen im Städtchen an, was ihnen einen Zusatzverdienst einbrachte.» Auch das in den Laternen verbrannte Baumnussöl füllten sie auf. Und zwar immer nur so viel, dass es bis um 23 Uhr reichte, als in der Stadt die Dunkelheit einzog, ergänzt der Nachtwächter.
Immer wieder stöbert Zunftmeister Beni Bischof in Archiven und sucht nach neuen Geschichten, die einen Zusammenhang mit dem historischen Städtchen und den Nachtwächtern haben. So erzählte er am letzten Rundgang des Jahres einiges über die Eigenheiten des gelb-roten Wappens der Stadt: «Viele glauben, dass der Arm, der den Rosenstock hält, einem Hirten oder einem Bischof gehört. Doch auf einem alten Wappen trägt der Arm eine Rüstung, was auf einen Richter und das Erlangen der hohen und niederen Gerichtsbarkeit im Jahre 1485 hindeuten würde.» Solche Kleinigkeiten seien alle von Bedeutung, denn habe nichts per Zufall den Weg auf ein so wichtiges Repräsentationszeichen gefunden, ergänzt er: «Es gibt das Wappen auch mit drei Flammen und drei Sternen – eine Erinnerung an die drei Stadtbrände und den dreimaligen Wiederaufbau». Und selbst die Anzahl der Noppen des Stabes sei nicht willkürlich gewählt, weiss der Zunftmeister: «Obwohl damals die Zahl Zwölf wegen den zwölf Aposteln häufig gebraucht wurde, hat der Bischofszeller Stab nur elf Noppen. Dies ist wohl so, weil auch Bischofszell zu den Orten gehörte, die den Verräter Judas nicht dazuzählen wollten.»
Die Nachtwächter schafften es mit ihren interessanten Ausführungen während des Rundgangs, dass ihre Gäste sich das Treiben im Städtchen zu früheren Zeiten vorstellen konnten. Turmwächter Albert Glauser sorgte zudem mit seiner Trompete für den passenden musikalischen Rahmen; auch wenn oder gerade, weil einige der Stücke dem historischen Kontext nicht ganz gerecht wurden.
Wer sich auch einmal mit den Nachtwächtern auf einen Rundgang begeben will, muss sich noch etwas gedulden; oder einen Spezial-Rundgang buchen. Dafür bekommt man am Abend vor dem Leermond im nächsten April nicht nur neue, spannende Geschichten aus dem historischen Städtchen zu hören, sondern wird auch Zeuge, wie der Nachtwächtereid aus dem Jahre 1743 verlesen wird.
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Von David A. Giger
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