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Donnerstag, 28. Januar 2021
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Der Klimawandel hat vielfältige Folgen für den Bodensee: Zum Beispiel beeinflusst er die wichtige Versorgung der Tiefen des Sees mit Sauerstoff. Die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) hat ein Faktenblatt zu den Auswirkungen des Klimawandels veröffentlicht.
Bodensee Die Folgen des Klimawandels machen sich in der Bodenseeregion immer deutlicher bemerkbar - vom vergangenen Winter war kaum etwas zu spüren. «Der Bodensee ist an seiner Oberfläche heute rund ein Grad wärmer als in den 1960er Jahren», schreibt die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB). Bis im Jahr 2050 rechnet die IGKB mit einem Anstieg der Wassertemperatur zwischen 1,3 und 2,2 Grad Celsius. Doch der Klimawandel sorgt nicht nur für höhere Wassertemperaturen, er wirkt sich weit vielfältiger auf den See aus.
«So leidet zum Beispiel der interne Wasseraustausch im Winterhalbjahr, bei dem sauerstoffreiches Oberflächenwasser in die Tiefe gelangt und sauerstoffarmes Tiefenwasser an die Oberfläche transportiert wird», schreibt die IGKB in einer Medienmitteilung. Dazu muss sich allerdings das Oberflächenwasser genügend abkühlen, damit das Seewasser in allen Wasserschichten die gleiche Temperatur annimmt. Wie Messungen zeigen, die das Institut für Seenforschung in Langenargen Anfang März durchgeführt hat, sind die Schichten gegenwärtig äusserst stabil. Die Wassertemperatur in der Seemitte des Obersees liegt von der Oberfläche bis in 100 Meter Tiefe bei etwa sechs Grad Celsius, während im Tiefenwasser über dem Seegrund 4,9 Grad Celsius gemessen wurden. Deshalb funktioniert die Zirkulation des Bodenseewassers auch in dieser Saison nicht optimal.
Das hat Folgen für Flora und Fauna. So kann eine ungenügende Sauerstoffversorgung des Tiefenwassers dazu führen, dass Lebensraum für Fische und andere Wasserlebewesen verloren geht. Blaufelchen oder Tiefensaiblinge etwa sind auf eine ausreichende Sauerstoffkonzentration an ihren Laichplätzen in den Tiefen des Sees angewiesen. Nur dann können sich die Eier dieser Arten erfolgreich entwickeln.
Doch die gestiegenen Wassertemperaturen stellen den Bodensee vor weitere Herausforderungen. Die Häufigkeit der im See vorkommenden Arten verändert sich im Moment teilweise sehr rasch. So begünstigt das wärmere Wasser wärmeliebende Arten. Der Berufsfischer Gallus Baumgartner aus Altenrhein kann dem zustimmen: «Grundsätzlich stellen die steigenden Wassertemperaturen auch uns Berufsfischer vor weitere Herausforderungen. Der Fischertrag wird in Zukunft nicht rosiger ausfallen.»
«Die Wels-Fänge sind zwar in den vergangenen Jahren sehr stark angestiegen», schreibt die IGKB. Und auch Baumgartner spricht im Allgemeinen von einem Anstieg der Wels-Fänge. Aber neben klimatisch bedingten Veränderungen beeinflusst auch die Einwanderung von gebietsfremden Arten das ökologische Gefüge im See. Die Quagga-Muschel zum Beispiel breitet sich seit 2016 in atemberaubender Geschwindigkeit aus. Für Berufsfischer Baumgartner eine unliebsame Änderung: «Diese verschafft uns viel Umtrieb. Teilweise haben wir bis zu 30 Kilogramm Muscheln im Netz. Sie erzeugen lediglich einen Mehraufwand und machen uns die Netze kaputt», so Baumgartner. Insgesamt wird der Bodensee von über 30 gebietsfremden Arten bevölkert. Vielschichtige Wechselwirkungen im Ökosystem machen es schwierig, die Klimawandeleffekte abzuschätzen. «Noch ist schwer vorhersehbar, wie ein komplexes Ökosystem wie der Bodensee auf die Klimaveränderung im Detail reagiert», heisst es in einem Faktenblatt, das die IGKB soeben zu den Auswirkungen des Klimawandels veröffentlicht hat. Und auch Baumgartner sprich vom Kaffeesatzlesen: «Flora und Fauna sowie die Strömungen leiden sicherlich darunter. Man kann also in Zukunft eher von einer Verschlechterung als einer Verbesserung ausgehen», so Baumgartner. Deshalb untersucht zurzeit ein gross angelegtes internationales Projekt namens «SeeWandel: Leben im Bodensee gestern, heute und morgen», wie genau sich diese unterschiedlichen Stressfaktoren auswirken. Ziel des von der IGKB initiierten Vorhabens ist, zu verstehen, wie sich die veränderten Bedingungen auf alle Aspekte des Sees auswirken. «Schon heute ist klar, dass eine möglichst geringe Belastung des Sees mit Phosphor und anderen Nährstoffen unerlässlich ist», erklärt Stephan Müller von der IGKB und fügt hinzu: «Denn mit den natürlicherweise tiefen Nährstoffkonzentrationen verkraftet der Bodensee Jahre mit einer ungenügenden Durchmischung besser und kann trotz der Herausforderungen des Klimawandels als Lebensraum für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt und für die verschiedenen Nutzungen am See langfristig erhalten bleiben». Deshalb wird sich die IGKB weiterhin für einen naturnahen Bodensee einsetzen.
Die verminderte Durchmischung gefährdet allerdings die Qualität des Badewassers oder die Nutzung des Bodensees als Trinkwasserressource nicht, heisst es von Seiten der IGKB. «Die Wasserqualität des Bodensees ist dank der erfolgreichen internationalen Zusammenarbeit im Gewässerschutz am See sehr gut», sagt Stephan Müller von der Internationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee IGKB.
Von Marino Walser
Der Klimawandel hat vielfältige Folgen für den Bodensee: Zum Beispiel beeinflusst er die wichtige Versorgung der Tiefen des Sees mit Sauerstoff. Die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) hat ein Faktenblatt zu den Auswirkungen des Klimawandels veröffentlicht.
Bodensee Die Folgen des Klimawandels machen sich in der Bodenseeregion immer deutlicher bemerkbar - vom vergangenen Winter war kaum etwas zu spüren. «Der Bodensee ist an seiner Oberfläche heute rund ein Grad wärmer als in den 1960er Jahren», schreibt die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB). Bis im Jahr 2050 rechnet die IGKB mit einem Anstieg der Wassertemperatur zwischen 1,3 und 2,2 Grad Celsius. Doch der Klimawandel sorgt nicht nur für höhere Wassertemperaturen, er wirkt sich weit vielfältiger auf den See aus.
«So leidet zum Beispiel der interne Wasseraustausch im Winterhalbjahr, bei dem sauerstoffreiches Oberflächenwasser in die Tiefe gelangt und sauerstoffarmes Tiefenwasser an die Oberfläche transportiert wird», schreibt die IGKB in einer Medienmitteilung. Dazu muss sich allerdings das Oberflächenwasser genügend abkühlen, damit das Seewasser in allen Wasserschichten die gleiche Temperatur annimmt. Wie Messungen zeigen, die das Institut für Seenforschung in Langenargen Anfang März durchgeführt hat, sind die Schichten gegenwärtig äusserst stabil. Die Wassertemperatur in der Seemitte des Obersees liegt von der Oberfläche bis in 100 Meter Tiefe bei etwa sechs Grad Celsius, während im Tiefenwasser über dem Seegrund 4,9 Grad Celsius gemessen wurden. Deshalb funktioniert die Zirkulation des Bodenseewassers auch in dieser Saison nicht optimal.
Das hat Folgen für Flora und Fauna. So kann eine ungenügende Sauerstoffversorgung des Tiefenwassers dazu führen, dass Lebensraum für Fische und andere Wasserlebewesen verloren geht. Blaufelchen oder Tiefensaiblinge etwa sind auf eine ausreichende Sauerstoffkonzentration an ihren Laichplätzen in den Tiefen des Sees angewiesen. Nur dann können sich die Eier dieser Arten erfolgreich entwickeln.
Doch die gestiegenen Wassertemperaturen stellen den Bodensee vor weitere Herausforderungen. Die Häufigkeit der im See vorkommenden Arten verändert sich im Moment teilweise sehr rasch. So begünstigt das wärmere Wasser wärmeliebende Arten. Der Berufsfischer Gallus Baumgartner aus Altenrhein kann dem zustimmen: «Grundsätzlich stellen die steigenden Wassertemperaturen auch uns Berufsfischer vor weitere Herausforderungen. Der Fischertrag wird in Zukunft nicht rosiger ausfallen.»
«Die Wels-Fänge sind zwar in den vergangenen Jahren sehr stark angestiegen», schreibt die IGKB. Und auch Baumgartner spricht im Allgemeinen von einem Anstieg der Wels-Fänge. Aber neben klimatisch bedingten Veränderungen beeinflusst auch die Einwanderung von gebietsfremden Arten das ökologische Gefüge im See. Die Quagga-Muschel zum Beispiel breitet sich seit 2016 in atemberaubender Geschwindigkeit aus. Für Berufsfischer Baumgartner eine unliebsame Änderung: «Diese verschafft uns viel Umtrieb. Teilweise haben wir bis zu 30 Kilogramm Muscheln im Netz. Sie erzeugen lediglich einen Mehraufwand und machen uns die Netze kaputt», so Baumgartner. Insgesamt wird der Bodensee von über 30 gebietsfremden Arten bevölkert. Vielschichtige Wechselwirkungen im Ökosystem machen es schwierig, die Klimawandeleffekte abzuschätzen. «Noch ist schwer vorhersehbar, wie ein komplexes Ökosystem wie der Bodensee auf die Klimaveränderung im Detail reagiert», heisst es in einem Faktenblatt, das die IGKB soeben zu den Auswirkungen des Klimawandels veröffentlicht hat. Und auch Baumgartner sprich vom Kaffeesatzlesen: «Flora und Fauna sowie die Strömungen leiden sicherlich darunter. Man kann also in Zukunft eher von einer Verschlechterung als einer Verbesserung ausgehen», so Baumgartner. Deshalb untersucht zurzeit ein gross angelegtes internationales Projekt namens «SeeWandel: Leben im Bodensee gestern, heute und morgen», wie genau sich diese unterschiedlichen Stressfaktoren auswirken. Ziel des von der IGKB initiierten Vorhabens ist, zu verstehen, wie sich die veränderten Bedingungen auf alle Aspekte des Sees auswirken. «Schon heute ist klar, dass eine möglichst geringe Belastung des Sees mit Phosphor und anderen Nährstoffen unerlässlich ist», erklärt Stephan Müller von der IGKB und fügt hinzu: «Denn mit den natürlicherweise tiefen Nährstoffkonzentrationen verkraftet der Bodensee Jahre mit einer ungenügenden Durchmischung besser und kann trotz der Herausforderungen des Klimawandels als Lebensraum für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt und für die verschiedenen Nutzungen am See langfristig erhalten bleiben». Deshalb wird sich die IGKB weiterhin für einen naturnahen Bodensee einsetzen.
Die verminderte Durchmischung gefährdet allerdings die Qualität des Badewassers oder die Nutzung des Bodensees als Trinkwasserressource nicht, heisst es von Seiten der IGKB. «Die Wasserqualität des Bodensees ist dank der erfolgreichen internationalen Zusammenarbeit im Gewässerschutz am See sehr gut», sagt Stephan Müller von der Internationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee IGKB.
Von Marino Walser
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