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Samstag, 1. April 2023
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zivilcourage
Zivilcourage ist eine Tugend. Wieso sie so wichtig für unsere Gesellschaft ist und wie sie richtig und effizient praktiziert wird, soll in dieser Ausgabe mit Hilfe von Tipps der Schweizerischen Kriminalprävention (SKP) dargelegt werden.
Schweiz Die Ausführungen der SKP zum Thema Zivilcourage eine Broschüre zu nennen, ist doch etwas untertrieben. Denn nicht nur der Umfang ist beachtlich, sondern auch der Inhalt weiss zu überzeugen. Dieser Aufwand wurde betrieben, da die SKP die Zivilcourage als grosses Thema einschätzt: «Ein grosses Thema ist es deshalb, weil es immer wieder aufs Neue hochaktuell ist und nicht nur eine bestimmte Bevölkerungsgruppe, sondern wirklich alle Bürgerinnen und Bürger betrifft, die in einem friedlichen, demokratischen und rechtsstaatlichen Gemeinwesen leben – und weiterhin gerne leben wollen!»
Die Broschüre der SKP über die Zivilcourage ist nur eine von vielen Ratgebern, die sich mit Kriminalprävention befassen. Damit möglichst wenige Einwohner:innen Opfer von Straftaten werden, stellt die SKP Informationen zur Verfügung, wie man sich und seine Familie am besten vor Betrügern, Einbrechern und Trickdieben schützen kann.
In der Broschüre «Zivilcourage» wird das Thema nicht einfach nur angeschnitten und Ratschläge gegeben, sondern es handelt sich um eine umfassende, sehr interessante Auseinandersetzung mit dem Thema. Begriffe werden erläutert, Verhaltensregeln erklärt und einzelne Punkte jeweils durch Zitate von grossen Denkern unterstrichen. Man merkt schnell: Hier hat sich jemand richtig Mühe gegeben.
Zivilcourage bedeutet wörtlich «Bürgermut»: «mutiges Verhalten in einer
eigentlich friedvollen, zivilen Lebenswelt, ganz im Gegensatz etwa zum Mut eines Soldaten im Krieg.» Wer Zivilcourage zeigt, der setzt sich ein für Werte und Rechte, vor allem für das Recht auf Freiheit, das Recht auf Gleichheit und das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Denn bei Zivilcourage gehe es grundsätzlich um die Würde des Menschen: «Es geht um das wohlbekannte Prinzip 'Leben und leben lassen'. Es geht um die goldene Ethik-Regel 'Was du nicht willst, das man dir tu’,das füg’ auch keinem andern zu'.»
Beim Ausüben von Zivilcourage begibt sich ein couragierter Bürger durch sein Verhalten absichtlich in eine Gefahr und hilft so, die friedliche Ordnung seiner Umwelt zu bewahren. Und er schaue nicht weg, wenn zwei sich streiten: «Er geht aufmerksam durchs Leben und mischt sich ein, sobald er merkt, dass jemand ungerecht behandelt wird, auch wenn das mit einem Risiko für ihn selbst verbunden ist.»
Diese Gefahr sei grundsätzlich keine lebensbedrohliche, sondern eine kalkulierbare, heisst es in der Broschüre der SKP weiter: «Dort, wo es lebensgefährlich geworden ist, Zivilcourage zu zeigen, ist die Gesellschaft bereits auf dem besten Wege, ihre demokratische Ordnung zu verlieren.» Dies sei in einigen europäischen Metropolen der Fall, wo Parallelgesellschaften entstanden sind, die sich der Kontrolle durch rechtsstaatliche Organe weitgehend entziehen können.
Muss man irgendwo und irgendwann einmal Zivilcourage zeigen, dann muss diese immer überlegt und verhältnismässig sein. Ein Restrisiko gebe es jedoch immer, wie prominente Fälle in den Medien immer wieder zeigen. Menschen wurden jedoch nicht nur zu Opfern, weil sie sich mutig eingemischt haben, sondern auch, weil sie die Einzigen waren, die Zivilcourage bewiesen: «Schaut man sich nämlich solche Fälle genauer an, stellt man fest, dass die Gewaltexzesse nur deshalb möglich waren, weil die wenigen mutigen Menschen allein gelassen wurden von den vielen nicht-mutigen Menschen drumherum!»
Ob in einer Situation Zivilcourage gefragt ist oder nicht, kommt immer auf den Zusammenhang und die Umstände an. Dies macht es doppelt schwierig für all jene, die sich mutig für ihre Mitmenschen einsetzten wollen. Sie SKP nennt jedoch zwei Voraussetzungen, die darauf hindeuten, dass Handeln gefragt ist: «Wenn Sie plötzlich bemerken, dass
jemand in Ihrer Nähe körperlich attackiert oder unfair behandelt wird, und Ihnen diese Situation gleichzeitig irgendwie Angst macht, dann handelt es sich vermutlich um eine Situation, die Ihre Zivilcourage erfordert!»
Für einen solchen Fall hat die SKP in ihrer Broschüre «Sechs Regeln für den Ernstfall» zusammengestellt:
1. Gefahrlos handeln - Gemeint ist hier die Gefahr für Leib und Leben: Niemand möchte, dass Sie ein zweites Opfer werden, wenn Sie dem ersten Opfer helfen wollen.
2. Mithilfe fordern - Sprechen Siesofort andere Zuschauer:innen an, fragen Sie sie nach ihrer Einschätzung der Situation.
3. Genau hinsehen - Für eine Zeugenaussage ist Ihre genaue Beobachtung von grosser Bedeutung.
4. Hilfe holen - Wenn eine Situation zu eskalieren droht oder die Prügelei bereits in vollem Gange ist, rufen Sie bitte sofort die Polizei unter der Telefonnummer 117!
5. Opfer versorgen - Wenn Sie bei einer Gewalttat nicht eingreifen können, gehen Sie trotzdem nicht weg, sondern warten Sie in der Nähe, um dem Opfer zu helfen, sobald die Täter:innen verschwunden sind.
6. Zeugenaussage machen - Bitte stellen Sie sich als Zeugin oder Zeuge zur Verfügung, wenn die Polizei am Tatort eingetroffen ist. Das Opfer wird es Ihnen danken, denn die beste Opfertherapie ist immer noch
die Bestrafung der Täter:innen.
Im Schlusswort fordert die SKP nochmals alle Bürger:innen auf, sich für den sozialen Zusammenhalt, die Mitmenschlichkeit und den Anstand einzumischen: «Am Ende ist jeder Mensch selbst dafür verantwortlich, wie er mit seiner Familie, den Nachbarn und allen anderen Menschen in seiner Umgebung umgeht. Es kann nicht falsch sein, sich für Fairness und Gerechtigkeiteinzusetzen und Schwächeren zu helfen.»
Von David A. Giger
Weitere Informationen unter:
www.skppsc.ch
zivilcourage
Zivilcourage ist eine Tugend. Wieso sie so wichtig für unsere Gesellschaft ist und wie sie richtig und effizient praktiziert wird, soll in dieser Ausgabe mit Hilfe von Tipps der Schweizerischen Kriminalprävention (SKP) dargelegt werden.
Schweiz Die Ausführungen der SKP zum Thema Zivilcourage eine Broschüre zu nennen, ist doch etwas untertrieben. Denn nicht nur der Umfang ist beachtlich, sondern auch der Inhalt weiss zu überzeugen. Dieser Aufwand wurde betrieben, da die SKP die Zivilcourage als grosses Thema einschätzt: «Ein grosses Thema ist es deshalb, weil es immer wieder aufs Neue hochaktuell ist und nicht nur eine bestimmte Bevölkerungsgruppe, sondern wirklich alle Bürgerinnen und Bürger betrifft, die in einem friedlichen, demokratischen und rechtsstaatlichen Gemeinwesen leben – und weiterhin gerne leben wollen!»
Die Broschüre der SKP über die Zivilcourage ist nur eine von vielen Ratgebern, die sich mit Kriminalprävention befassen. Damit möglichst wenige Einwohner:innen Opfer von Straftaten werden, stellt die SKP Informationen zur Verfügung, wie man sich und seine Familie am besten vor Betrügern, Einbrechern und Trickdieben schützen kann.
In der Broschüre «Zivilcourage» wird das Thema nicht einfach nur angeschnitten und Ratschläge gegeben, sondern es handelt sich um eine umfassende, sehr interessante Auseinandersetzung mit dem Thema. Begriffe werden erläutert, Verhaltensregeln erklärt und einzelne Punkte jeweils durch Zitate von grossen Denkern unterstrichen. Man merkt schnell: Hier hat sich jemand richtig Mühe gegeben.
Zivilcourage bedeutet wörtlich «Bürgermut»: «mutiges Verhalten in einer
eigentlich friedvollen, zivilen Lebenswelt, ganz im Gegensatz etwa zum Mut eines Soldaten im Krieg.» Wer Zivilcourage zeigt, der setzt sich ein für Werte und Rechte, vor allem für das Recht auf Freiheit, das Recht auf Gleichheit und das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Denn bei Zivilcourage gehe es grundsätzlich um die Würde des Menschen: «Es geht um das wohlbekannte Prinzip 'Leben und leben lassen'. Es geht um die goldene Ethik-Regel 'Was du nicht willst, das man dir tu’,das füg’ auch keinem andern zu'.»
Beim Ausüben von Zivilcourage begibt sich ein couragierter Bürger durch sein Verhalten absichtlich in eine Gefahr und hilft so, die friedliche Ordnung seiner Umwelt zu bewahren. Und er schaue nicht weg, wenn zwei sich streiten: «Er geht aufmerksam durchs Leben und mischt sich ein, sobald er merkt, dass jemand ungerecht behandelt wird, auch wenn das mit einem Risiko für ihn selbst verbunden ist.»
Diese Gefahr sei grundsätzlich keine lebensbedrohliche, sondern eine kalkulierbare, heisst es in der Broschüre der SKP weiter: «Dort, wo es lebensgefährlich geworden ist, Zivilcourage zu zeigen, ist die Gesellschaft bereits auf dem besten Wege, ihre demokratische Ordnung zu verlieren.» Dies sei in einigen europäischen Metropolen der Fall, wo Parallelgesellschaften entstanden sind, die sich der Kontrolle durch rechtsstaatliche Organe weitgehend entziehen können.
Muss man irgendwo und irgendwann einmal Zivilcourage zeigen, dann muss diese immer überlegt und verhältnismässig sein. Ein Restrisiko gebe es jedoch immer, wie prominente Fälle in den Medien immer wieder zeigen. Menschen wurden jedoch nicht nur zu Opfern, weil sie sich mutig eingemischt haben, sondern auch, weil sie die Einzigen waren, die Zivilcourage bewiesen: «Schaut man sich nämlich solche Fälle genauer an, stellt man fest, dass die Gewaltexzesse nur deshalb möglich waren, weil die wenigen mutigen Menschen allein gelassen wurden von den vielen nicht-mutigen Menschen drumherum!»
Ob in einer Situation Zivilcourage gefragt ist oder nicht, kommt immer auf den Zusammenhang und die Umstände an. Dies macht es doppelt schwierig für all jene, die sich mutig für ihre Mitmenschen einsetzten wollen. Sie SKP nennt jedoch zwei Voraussetzungen, die darauf hindeuten, dass Handeln gefragt ist: «Wenn Sie plötzlich bemerken, dass
jemand in Ihrer Nähe körperlich attackiert oder unfair behandelt wird, und Ihnen diese Situation gleichzeitig irgendwie Angst macht, dann handelt es sich vermutlich um eine Situation, die Ihre Zivilcourage erfordert!»
Für einen solchen Fall hat die SKP in ihrer Broschüre «Sechs Regeln für den Ernstfall» zusammengestellt:
1. Gefahrlos handeln - Gemeint ist hier die Gefahr für Leib und Leben: Niemand möchte, dass Sie ein zweites Opfer werden, wenn Sie dem ersten Opfer helfen wollen.
2. Mithilfe fordern - Sprechen Siesofort andere Zuschauer:innen an, fragen Sie sie nach ihrer Einschätzung der Situation.
3. Genau hinsehen - Für eine Zeugenaussage ist Ihre genaue Beobachtung von grosser Bedeutung.
4. Hilfe holen - Wenn eine Situation zu eskalieren droht oder die Prügelei bereits in vollem Gange ist, rufen Sie bitte sofort die Polizei unter der Telefonnummer 117!
5. Opfer versorgen - Wenn Sie bei einer Gewalttat nicht eingreifen können, gehen Sie trotzdem nicht weg, sondern warten Sie in der Nähe, um dem Opfer zu helfen, sobald die Täter:innen verschwunden sind.
6. Zeugenaussage machen - Bitte stellen Sie sich als Zeugin oder Zeuge zur Verfügung, wenn die Polizei am Tatort eingetroffen ist. Das Opfer wird es Ihnen danken, denn die beste Opfertherapie ist immer noch
die Bestrafung der Täter:innen.
Im Schlusswort fordert die SKP nochmals alle Bürger:innen auf, sich für den sozialen Zusammenhalt, die Mitmenschlichkeit und den Anstand einzumischen: «Am Ende ist jeder Mensch selbst dafür verantwortlich, wie er mit seiner Familie, den Nachbarn und allen anderen Menschen in seiner Umgebung umgeht. Es kann nicht falsch sein, sich für Fairness und Gerechtigkeiteinzusetzen und Schwächeren zu helfen.»
Von David A. Giger
Weitere Informationen unter:
www.skppsc.ch
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