17.02.2021 13:20
Hype um Kryptowährungen: Das steckt hinter dem digitalen Geld
Anfang Februar 2021 sorgte der amerikanische Autobauer Tesla für Schlagzeilen. Zur Abwechslung ging es dieses Mal nicht um ein neues Modell oder das erste Werk des Herstellers in Europa, das derzeit in der Nähe von Berlin entsteht. Mit einer gigantischen Investition in Bitcoin machte Tesla auf sich aufmerksam.
Die positive Presse haben weder der Bitcoin noch andere Kryptowährungen nötig. Auch ohne die mediale Präsenz ist die Nachfrage gross, die Kurse kontinuierlich steigen. Doch was steckt eigentlich hinter den Kryptowährungen?
Wunsch nach Datenschutz
Die Ursprünge von Kryptowährungen reichen bis in die 1990er Jahre zurück. Personen aus dem Kreis der Cypherpunk-Szene riefen die ersten digitalen Währungen ins Leben. Bei Cypherpunks handelt es sich um technisch verzierte Menschen, die sich für die zahlreichen Möglichkeiten der elektronischen Datenverarbeitung einsetzen. Sie störten sich an den mangelnden Datenschutz, der bei der Nutzung von elektronischen Zahlungsmitteln einhergeht. Sensible Daten werden beim Bezahlen mit der Kreditkarte oder der Nutzung von PayPal oder anderen Zahlungsdienstleistern übermittelt.
Der Datenschutz steht bei Bitcoin im Vordergrund. In den Handel kann jede Person einsteigen. Alle getätigten Transaktionen bei digitalen Währungen sind nachvollziehbar. Es ist für Dritte jedoch nicht möglich, die Transaktionen bestimmen Händlern zuzuordnen.
Möglichkeit des Handels
Für den Einstieg in den Handel mit einer Kryptowährung bieten sich verschiedene Optionen. Die gängigste Variante ist die Eröffnung einer elektronischen Geldbörse. Mit einem Ethereum Wallet ist der Kauf und Verkauf möglich. Gespeichert werden die digitalen Münzen direkt auf dem Computer des Käufers. Jedes Wallet hat eine öffentliche Kontonummer sowie einen privaten Zugang. Wird eine Transaktion getätigt, ist sie der Kontonummer zuzuordnen. Wer hinter dem Wallet steht, ist nicht herauszufinden.
Die zweite beliebte Möglichkeit stellt die Eröffnung eines Kontos. Wesentlicher Unterschied zum Wallet ist die Tatsache, dass die digitalen Münzen nicht direkt auf der Recheneinheit des Investors gesichert sind. Auf der Plattform, die für die Eröffnung des Kontos gewählt wurde, ist die Kryptowährung gesichert.
Weltwirtschaftskrise als Motor
Von der ersten Idee einer digitalen Währung bis zum Durchbruch von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum vergingen viele Jahre. Das lag unter anderem an den weniger leistungsstarken Computer in der Vergangenheit. Für den Handel mit einer digitalen Währung ist enorm viel Rechenleistung erforderlich.
Initialzündung für den Durchbruch von Kryptowährungen war die Weltwirtschaftskrise im Jahr 2008. Die Aktienkurse an den Börsen brachen ein, das Vertrauen in Banken und staatliche Organisationen litt enorm. In diese Zeit fiel die Gründung der Protestbewegung Occupy Wall Street. Als sichere Alternative zur Börse wurde die Kryptowährung Bitcoin ins Leben gerufen. Anfangs als Währung von Nerds mit Computer belächelt. Mittlerweile handeln auch Menschen, die sonst mit PC-Problemen zum Reparaturservice gehen.
Mehr als 3.000 Währungen
Die Kryptowährung Bitcoin ist die bekannteste digitale Einheit. Im Schatten sind mehrere tausende weitere Währungen entstanden. Ernstzunehmende Kryptowährungen sind beispielsweise Ethereum oder Ripple. Der Wert der zwölf grössten Kryptowährungen auf dem Markt wird auf mehr als 450 Milliarden Euro taxiert.
Keiner staatlichen Kontrolle unterliegen die Währungen. Starke Kursschwankungen sind keine Seltenheit. Das ist vor einem Investment zu bedenken. Angesicht der deutlichen Kursgewinne in den letzten Jahren ist jedoch von weiter steigenden Kursen bei den bekanntesten Kryptowährungen auszugehen.