Albert Kehl
Der Roggwiler vom Rotary Club Oberer Bodensee erklärt die "ShelterBox"
Ein aufwendig geschminktes Gesicht, wie es am "Dia de los muertos" in Mexiko üblich ist. fotolia.com
Das auf der ganzen Welt bekannte «Halloween» nähert sich wieder. In der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November sollen die Geister vom Jenseits ins Diesseits gelangen. Rund um den Globus wird der Brauch aber überall auf verschiedenste Arten gepflegt.
Der Begriff Halloween leitet sich ab von «All Hallows Eve» - der Abend vor Allerheiligen. Sobald der Begriff fällt, denken die meisten sofort an Amerika. In Wahrheit stammt die Tradition aber aus Irland. Irische Einwanderer brachten den Brauch ins Land der grenzenlosen Möglichkeiten und seither feiern die Amerikaner jährlich die Abwehr der Untoten. Aber nicht nur in den USA wird die Tradition weitergelebt, sondern auch in anderen Nationen wird der Brauch ausgelassen zelebriert.
Schon die Kelten haben den Winter mit einem Fest eingeläutet. In der Nacht vom 31. Oktober wappnete man sich gegen die Dunkelheit und die Untoten, die an Allerheiligen aus ihren Gräbern krochen. Kinder und arme Leute zogen in gruseligen Kostümen von Haus zu Haus und sangen für die Seelen der Untoten und erhielten dafür einen Leckerbissen. Eine weitere Tradition, Kürbisse auszuhöhlen, stammt ebenfalls aus Irland und hat ihren Ursprung in einer Sage. Diese und weitere Gewohnheiten haben sich nach Amerika auch in Europa ausgebreitet - man merkt: Halloween ist in ganz Europa angekommen.
In Mexiko wird ein Tag zu Ehren der Verstorbenen abgehalten. Der Brauch stammt aus der Tradition der Azteken und wurde von den spanischen Conquistadors nach deren Ankunft übernommen. Die Festlichkeiten dauern drei Tage an - man kleidet sich wie die Vorfahren, auf die Gesichter werden Totenschädel geschminkt und man errichtet Altare mit persönlichen Kleinigkeiten. Ähnliche Feste wie der Dia de los Muertos werden überall in Lateinamerika und Teilen der USA gefeiert.
Auf den Philippinen ist es an Halloween Tradition, die Friedhöfe zu besuchen und dort die Grabsteine zu säubern und das Grab mit Blumen und Kerzen zu dekorieren. In den eher ländlichen Regionen der Philippinen wird ein weiterer Brauch gepflegt: Kinder ziehen von Haus zu Haus und singen spezielle Lieder, für die sie Geld, Essen oder Gebete erhalten. Die gesungenen Lieder sollen den Verstorbenen den Weg aus dem Fegefeuer weisen.
In Polen ist es besonders wichtig, am 1. November zu Hause, bei der Familie zu sein. Es wird angenommen, dass die Verstorbenen an diesem Tag die Familien besuchen. Deshalb werden die Grabsteine besonders schön mit Laternen und Geschenken geschmückt, es werden am Tisch zusätzliche Plätze gedeckt und es wird extra etwas zu viel gekocht.
Die Nepalesen feiern Halloween, oder das Gai Jatra, bereits etwas früher als wir. Der Tag der Festlichkeiten liegt üblicherweise zwischen Juli und September. Man gedenkt an diesem Tag den Angehörigen, die im vergangenen Jahr verstorben sind. Da die Kuh in der hinduistischen Religion heilig ist, werden Kühe durch die Strassen geführt und die Nepalesen verkleiden sich selbst als solche. ⋌si
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